Privatdozent Dr. Jochen Weigt zum außerplanmäßigen Professor ernannt

18.11.2020 -  

Für den Gastroenterologen ist Künstliche Intelligenz (KI) die Technologie der Zukunft in der Endoskopie 

Magdeburg (FME) - Die Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg (OVGU) hat Privatdozent Dr. med. Jochen Weigt eine außerplanmäßige Professur verliehen. Der Titel wird von der OVGU an Wissenschaftler*innen vergeben, die habilitiert sind und zudem in Forschung und Lehre nach Einschätzung der Fakultät hervorragende weiterführende Leistungen erbracht haben.

Prof. Dr. med. Jochen Weigt leitet als kommissarischer Direktor die Universitätsklinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Infektiologie. Seine medizinische Laufbahn hat mit seinem Medizinstudium an der hiesigen Otto-von-Guericke-Universität begonnen. Der Facharzt für Innere Medizin und Gastroenterologie ist seit 2003 an der Universitätsmedizin in Magdeburg (UMMD) tätig.

Gastroenterologe Prof. Dr. Jochen Weigt von der Universitätsmedizin Magdeburg nutzt für seine Forschung die Künstliche Intelligenz CAD EYE. UMMD_Sarah Rinka (002)Für den 44-Jährigen standen schon frühzeitig medizintechnische Fragestellungen im Mittelpunkt seiner Forschungsaktivitäten. Er befasst sich unter anderem mit der Entwicklung und Erprobung von bildgebenden Verfahren in der diagnostischen und interventionellen Endoskopie und mit der Medizintechnik in der Endoskopie. In einem aktuellen Projekt beschäftigt sich Prof. Weigt mit dem Einsatz von Künstlichen Intelligenzen (KI) in der Endoskopie. „KI bietet uns neue Möglichkeiten, die Diagnostik weiter zu verbessern“, so der Experte. Dazu hat er zusammen mit anderen europäischen Wissenschaftler*innen in enger Zusammenarbeit mit der Firma Fujifilm ein Polypendetektions- und Charakterisierungstool entwickelt. „Mit Hilfe mehrerer Neuronaler Netze einer Künstlichen Intelligenz ist es möglich, die Anzahl an Polypen zu erhöhen, die sich während einer Darmspiegelung finden lassen“, erläutert Prof. Weigt. Zusätzlich ist das System in der Lage, den Befund zu charakterisieren, und es kann eine zuverlässige Vorhersage der Histologie treffen. Das System soll in klinischen Studien weiter erprobt werden.

Im Rahmen seiner Professur lehrt Dr. Jochen Weigt in dem Studiengang Humanmedizin. Um Nachwuchs für die Gastroenterologie zu fördern und junge Mediziner für dieses Fach zu begeistern, setzt Prof. Weigt mit zeitgemäßen Methoden auf einen Mix aus theoretischem Grundlagenwissen und dem Erlernen von praktischen Fähigkeiten an Simulatoren und Trainingsgeräten.

Hintergrund:
In Sachsen-Anhalt wird die „außerplanmäßige Professur“ auf der Grundlage von § 48 Abs. 3 des Hochschulgesetzes des Landes Sachsen-Anhalt (HSG LSA) verliehen. Vorausgesetzt wird, dass ein/e Privatdozent/in vor der Ernennung in der Regel vier Jahre erfolgreich in Lehre und Forschung tätig war.

Abbildung: Gastroenterologe Prof. Dr. Jochen Weigt von der Universitätsmedizin Magdeburg nutzt für seine Forschung in der Endoskopie die Künstliche Intelligenz „CAD EYE“. Foto: UMMD/Sarah Rinka

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