Corona-Angst-Sprechstunde für Krebspatienten

27.04.2020 -  

Angst ist eine natürliche Reaktion des Körpers auf eine bedrohlich empfundene Situation. Ein momentan allgegenwärtiger Auslöser für Ängste ist die COVID-19-Erkrankung. Die Angst vor der Ansteckung kann vor allem bei Risikogruppen zu einem ernstzunehmenden Problem werden, wenn Vermeidungsverhalten dazu führt, dass einst lösbare Situationen plötzlich unlösbar scheinen.

Neue Akut-Sprechstunde

Die neue Akutsprechstunde während der Corona-Pandemie ist bislang das einzige personalisierte ambulante Behandlungsangebot dieser Art für Krebsbetroffene in Sachsen-Anhalt. Ziel der Sprechstunde ist es, akute Angstzustände zu mindern. Darüber hinaus sollen Patienten durch die professionelle Begleitung neues Selbstbewusstsein erlangen, um in sorgenvollen Situationen Entscheidungen treffen zu können.

Der zeitliche Umfang der Akutbehandlung beläuft sich auf maximal 12 Sitzungen. Die ambulanten Leistungen werden von den Krankenkassen vollfinanziert.

Das brauchen Sie für die Akut-Sprechstunde

Patientinnen und Patienten benötigen zu ihrem ersten Termin einen Überweisungsschein (ausgestellt auf: „Psychoonkologie“) vom niedergelassenen Hämatologen/Onkologen. Zulässige Praxen erfahren Sie gern auf Anfrage. Patienten können sich entweder per Mail an oder telefonisch unter 0391-67-13307 direkt an Dr. Michael Köhler wenden.

Es ist nicht erforderlich, persönlich in der Klinik zu erscheinen. Alle psychoonkologischen Sprechstunden der Ambulanz (inkl. der Sprechstunde für Lebensqualität und Tumor-Fatigue für Sachsen-Anhalt) werden in drei Varianten standardisiert angeboten:

  • Direktes Therapiegespräch mit Prä-Triage, Mund-Nasen-Schutz für Patient/Therapeut, Abstandseinhaltung
  • Telefonsprechstunde
  • Videosprechstunde mittels zertifizierten Anbieter.

Sie finden die Ambulanz im Haus 40 auf dem Campus der Universitätsmedizin Magdeburg.

Starkes Infektionsschutz-Konzept für ihre Gesundheit

Da immunsupprimierte Patientinnen und Patienten besonders gegen Infektionskrankheiten geschützt werden müssen, wurde von Prof. Dr. Thomas Fischer (Klinik für Hämatologie und Onkologie) und Prof. Dr. Kaasch (Institut für Medizinische Mikrobiologie und Krankenhaushygiene) ein Sicherheitskonzept für die Universitätsklinik für Hämatologie und Onkologie ausgearbeitet. Beispielsweise besteht in der Klinik eine Mund-Nasen-Schutz-Pflicht. Außerdem werden alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Klinik regelmäßig auf Covid-19 getestet. Das sind nur wenige von vielen Maßnahmen, um die Sicherheit der Patientinnen und Patienten in der aktuellen Lage zu gewährleisten

Psychoonkologie-Ambulanz mit bundesweitem Alleinstellungsmerkmal

Dr. Michael Köhler hat nach seinem Studium der Psychologie und dem Erlangen der Fachkunde in tiefenpsychologisch fundierter Psychotherapie eine spezielle psychoonkologische Weiterbildung absolviert. Aus einer Vielzahl von Anstrengungen in der Forschung und Versorgung von Krebspatienten ist es gelungen, die psychoonkologischen Spezialsprechstunden der Universitätsklinik für Hämatologie und Onkologie unter dem Dach einer Ermächtigungsambulanz (Spezialambulanz Psychoonkologie) als einzige ihre Art in den neuen Bundesländern führen zu dürfen. In Kooperation mit den Medizinischen Versorgungszentren und Schwerpunktpraxen für Hämatologie und Onkologie in Sachsen-Anhalt werden die Diagnostik verschiedener Bereiche der Lebensqualität und spezifische Behandlungsmaßnahmen nach aktuellen Erkenntnissen der Forschung ermöglicht. Zwei der angebotenen psychoonkologischen Spezialsprechstunden haben ein bundesweites Alleinstellungsmerkmal.

Die Psycho-Onkologie widmet sich insbesondere den psychischen und sozialen oder familiären Faktoren, die für Betroffene und deren Angehörige mit einer Krebserkrankung zusammenhängen können. Neben individuellen und familiären Aspekten der Krankheitsbewältigung von Krebspatienten, wird sich mit psychischen Prozessen auf einer Vielzahl von Ebenen (z.B. psychosomatisch, emotional, Verhaltensebene) befasst. Die psychoonkologische Versorgung ist im Rahmen der Prävention, Früherkennung, Diagnostik, Behandlung, Rehabilitation, Nachsorge und palliativen Versorgung sehr bedeutsam.

Weitere Informationen finden Sie hier.

Letzte Änderung: 15.01.2021 - Ansprechpartner: Webmaster