Moderne Videosprechstunden der Ambulanzen

11.05.2020 -  

Ein durchdachter Schritt in Richtung Telemedizin

Seit über fünf Jahren bemühen sich bundesweit die Konzepte der Telemedizin gegen die Fragen von Datenschützern und Kostenträgern. Durch COVID-19 hat dieser Prozess einen großen Sprung gemacht. Um eine Ansteckung zwischen Arzt und Patient auszuschließen, ist der Bedarf an Online-Sprechstunden stark gewachsen.

Unter der Leitung von Dr. Robert Waschipky, Geschäftsbereichsleiter der IT und Medizintechnik (ITMT), wurde gemeinsam mit Prof. Dr. Martin Schostak, Leiter der Klinik für Urologie, Uroonkologie, robotergestützte und fokale Therapie, eine erste technische Umsetzung für Online-Videosprechstunden realisiert.

Parallel dazu etabliert der Geschäftsbereich ITMT derzeit schrittweise eine langfristige Video-Sprechstundenlösung mit dem Universitätsklinikum Magdeburg und dem Medizinischen Versorgungszentrum Sachsen-Anhalt. „Neben der speziell für eine Online-Videosprechstunde notwendigen Funktionalitäten ist eine Zertifizierung durch die Kassenärztliche Vereinigung (KV) für ein solches System notwendig“, so Waschipky, der in diesem Projekt federführend ist.

Pilotbetrieb in den Ambulanzen der UMMD

Das passende Videosprechstundensystem wurde mit „RED connect“ gefunden. Es ist kostenlos, sicher und zertifiziert. Mit dieser Lösung ist die ITMT aktuell im Pilotbetrieb in den Ambulanzen der Humangenetik, Onkologie, Neurologie und Psychiatrie. Weitere Ambulanzen sind in Planung.

Im Vorfeld galt es diverse komplexe Herausforderungen zu bewältigen. Wohl die wichtigste technische Komponente in diesem Kontext ist es sicherzustellen, dass stets nur ein und dazu noch der richtige Patient in der Onlinesprechstunde ist. Dazu konstituierten Waschipky und sein Team einen Prozess, der dem Patienten individualisierte Zugangsdaten zur Verfügung stellt.

Videosprechstunden werden Klinikalltag

„Das Projekt soll langfristig gesehen fester Bestandteil des Klinikalltags werden,“ so Waschipky, „auch um den über 110.000 ambulanten Patienten pro Jahr einen weiteren Service anbieten zu können. Gerade für ein dünn besiedeltes Flächenland wie Sachsen-Anhalt ist ein solches System ein wichtiger Schritt in die Richtung Telemedizin.“ Die ITMT hat es somit verstanden Corona auch als Chance zu nutzen, um durch die Krisensituation wichtige Entwicklungen zu beschleunigen.

Der Pilotbetrieb zeigt weitere Stärken des Systems. Unnötige lange Anreisen werden vermieden. Die Videosprechstunden sind ortunabhängig und können über alle gängigen Betriebssysteme, sogar über Smartphone und Tablet, wahrgenommen werden. Das Feedback von Ärzten wie auch Patienten ist überwältigend positiv.

Gespräch zwischen Arzt und Patientin

Foto: Screenshot aus dem Videosprechstundensystem „RED connect“: Der Arzt (links oben) spricht mit der Patientin (vorne im Bild).

Letzte Änderung: 15.01.2021 - Ansprechpartner: Webmaster