Wolf-Christian Varoß
Digitalisierung an der Universitätsmedizin Magdeburg
Wolf-Christian Varoß übernimmt ab dem 1. April 2025 die Leitung des Geschäftsbereichs IT und Medizintechnik (G6). Die Universitätsmedizin Magdeburg bedankt sich herzlich bei Dr. rer. nat. Robert Waschipky für seine engagierte und erfolgreiche Arbeit in dieser Position und wünscht ihm für seinen weiteren Weg viel Erfolg und alles Gute.
Mit Wolf-Christian Varoß gewinnt die Universitätsmedizin Magdeburg einen erfahrenen Experten für diesen wichtigen Bereich. In diesem Interview stellt er sich vor, spricht über seine bisherigen Stationen und gibt Einblicke in seine Ziele für die Zukunft der IT und Medizintechnik.
Was begeistert Sie an der Universitätsmedizin Magdeburg?
Die Universitätsmedizin Magdeburg beeindruckt mich durch ihre enge Verzahnung von Forschung, Lehre, Krankenversorgung und Koordination. Diese Interdisziplinarität schafft ein dynamisches Umfeld, in dem innovative Ideen nicht nur entwickelt, sondern direkt in die Praxis umgesetzt werden können. Als CIO sehe ich es als spannende Herausforderung, die digitale Transformation aktiv mitzugestalten. Mein Ziel ist es, moderne IT- und Medizintechnikstrukturen weiterzuentwickeln, um Effizienz und Qualität in allen Bereichen zu steigern – sei es in der Patientenversorgung oder 4 Säulen der Universitätsmedizin.
Foto: Wolf-Christian Varoß. Foto: privat
Welche Erfahrungen bringen Sie aus Ihrer bisherigen Laufbahn mit?
Meine berufliche Erfahrung, insbesondere aus meiner Zeit am Klinikum Braunschweig, umfasst die Digitalisierung des Gesundheitswesens, die Optimierung klinischer IT- und Medizintechnikprozesse und die Implementierung innovativer Technologien. Ein herausragendes Projekt war die Einführung des TeleTracking-Systems, das ein effizientes Kapazitätsmanagement ermöglicht. Dadurch konnten Wartezeiten um bis zu 30 % reduziert und die Patientenzufriedenheit deutlich gesteigert werden. Diese Expertise möchte ich nutzen, um auch in Magdeburg digitale Lösungen einzuführen, die Prozesse optimieren und nachhaltig wirken.
Wie haben verschiedene Trägerstrukturen Ihren Blick geprägt?
Ich habe in privaten, kirchlichen und kommunalen Kliniken gearbeitet und dabei unterschiedliche Perspektiven kennengelernt.
- In der Privatwirtschaft (HELIOS Kliniken) lag der Fokus stark auf Effizienz und Prozessoptimierung, wobei Digitalisierung als wirtschaftlicher Hebel genutzt wurde.
- Im kirchlichen Bereich (Elisabeth Vinzenz Verbund) standen ethische Werte und patientenzentrierte Ansätze im Vordergrund. Die IT musste hier besonders die soziale Verantwortung unterstützen.
- In der kommunalen Struktur (Klinikum Braunschweig) lag die Herausforderung darin, innovative Technologien wie TeleTracking in einem komplexen Umfeld mit vielfältigen Interessen erfolgreich umzusetzen.
Diese Erfahrungen haben mir gezeigt, dass Digitalisierung nicht nur technische Expertise, sondern auch strategisches Denken und kulturelles Verständnis erfordert.
Wie möchten Sie die digitale Transformation in Magdeburg vorantreiben?
Die Digitalisierung bietet enorme Chancen, birgt aber auch Herausforderungen. Mein Ziel ist es, die Universitätsmedizin Magdeburg als Vorreiter in diesem Bereich zu positionieren. Dabei setze ich auf drei zentrale Ansätze:
- Interdisziplinäre Vernetzung: IT- und Medizintechniksysteme müssen die 4 Säulen der Universitätsmedizin eng miteinander verbinden. Standards und offene Schnittstellen sind dabei essenziell.
- Datengetriebene Innovation: Durch die Nutzung von KI und Analysen können Behandlungsprozesse optimiert und Forschungsergebnisse schneller umgesetzt werden.
- Nutzerzentrierte Lösungen: Technologien müssen sowohl für Mitarbeitende als auch für Patient:innen und Angehörige intuitiv und sicher sein.
Was ist Ihre langfristige Vision für die IT und Medizintechnik an der Universitätsmedizin Magdeburg?
Ich möchte eine IT- und Medizintechnikinfrastruktur schaffen, die nicht nur Silos aufbricht, sondern Forschung, Lehre, Krankenversorgung und Koordination optimal integriert. Essenzielle Elemente dieser Vision sind:
- Interoperabilität: Eine nahtlose Vernetzung aller Systeme und Akteure durch standardisierte Schnittstellen.
- Innovationen durch KI: Die Einrichtung einer sicheren, leistungsfähigen Architektur, die prädiktive Analysen und andere datengetriebene Anwendungen unterstützt.
- Sicherheit und Benutzerfreundlichkeit: Cybersicherheit und Datenschutz haben oberste Priorität, ebenso wie anwenderfreundliche Designs, die den Arbeitsalltag erleichtern.
Mit diesen Ansätzen möchte ich dazu beitragen, dass die Universitätsmedizin Magdeburg die digitale Transformation aktiv mitgestaltet und als Vorbild für andere Einrichtungen fungiert.