Expert:innen-Telefonforum

10.09.2024 -  

Am 17. September 2024 lädt die Volksstimme Sie herzlich zu einem Telefonforum ein, bei dem Sie Ihre Fragen zum Thema „Blutgerinnungsstörungen im Kindesalter“ stellen können. Privatdozentin Dr. med. Antje Redlich, kommissarisches Leitungsteam der Universitätskinderklinik, sowie ihr Kollege Oberarzt Dr. med. Volker Aumann aus dem Fachbereich Pädiatrische Onkologie und Hämatologie der Universitätskinderklinik stehen Ihnen für Ihre Fragen zur Verfügung. Die Expert:innen sind von 10:00 bis 12:00 Uhr unter der Telefonnummer (0391) 532970 in der Volksstimme erreichbar.

Dr. Redlich und Dr. Aumann

Foto (v.l.): Privatdozentin Dr. med. Antje Redlich und Oberarzt Dr. med. Volker Aumann. Foto: UMMD

Blutgerinnungsstörungen im Kindesalter sind Erkrankungen, bei denen das Blut eines Kindes nicht normal gerinnt. Diese Störungen können entweder zu einer erhöhten Blutungsneigung oder zu einer erhöhten Thromboseneigung führen.

Zu den Blutgerinnungsstörungen gehören z.B. die Hämophilie, das von-Willebrand-Syndrom, eine Thrombozytopenie und die disseminierte intravasale Koagulopathie (DIC). Hämophilie ist eine genetisch bedingte Störung, bei der bestimmte Gerinnungsfaktoren vermindert sind oder fehlen, was zu schweren Blutungen führen kann. Das von-Willebrand-Syndrom ist die häufigste angeborene Blutgerinnungsstörung, bei der das für die Blutgerinnung wichtige von-Willebrand-Protein fehlt oder nicht richtig funktioniert und vornehmlich Schleimhautblutungen auftreten. Thrombozytopenie ist ein Zustand, bei dem die Anzahl der Blutplättchen (Thrombozyten) vermindert ist, was das Risiko für Blutungen erhöht. Die disseminierte intravasale Koagulopathie (DIC) ist eine Erkrankung, bei der die Blutgerinnung bei schweren Infektionen übermäßig aktiviert wird. Dies kann gleichzeitig zu Blutgerinnseln (Thrombosen) und einer erhöhten Blutungsneigung führen.

Symptome einer Blutungsneigung können übermäßige Blutungen umfassen, bei denen kleinere Verletzungen oder Zahnfleischbluten ungewöhnlich stark oder lang anhalten. Zudem können schon bei kleinen Stößen oder sogar ohne ersichtlichen Grund Blutergüsse auftreten. Ein weiteres Anzeichen ist häufiges Nasenbluten, das schwer zu stoppen ist. Bei bestimmten Erkrankungen wie Hämophilie können Blutungen auch in den Gelenken auftreten und dort Schmerzen und Schwellungen verursachen.

Die Diagnose wird durch Bluttests gestellt, die die Funktion von Blutplättchen und Gerinnungsfaktoren messen. Die Behandlung richtet sich nach der spezifischen Störung und kann die Gabe von Gerinnungsfaktoren oder anderen Medikamenten beinhalten. Es ist wichtig, dass betroffene Kinder entsprechend spezialisiert betreut werden. Eine frühzeitige Diagnose und gezielte Behandlung können Komplikationen verhindern und den betroffenen Kindern eine weitgehend normale Lebensqualität ermöglichen.

Letzte Änderung: 16.01.2025 - Ansprechpartner: Webmaster