Universitätsmedizin Magdeburg eröffnet deutschlandweit erste Hochschulambulanz für Geschlechtersensible Medizin
Am 2. April 2025 eröffnete die Universitätsmedizin Magdeburg die erste Hochschulambulanz für Prävention und Geschlechtersensible Medizin in Deutschland. Mit diesem innovativen Angebot setzt die Universitätsmedizin Magdeburg ein starkes Zeichen für die Bedeutung einer medizinischen Versorgung, die die besonderen gesundheitlichen Bedürfnisse verschiedener Geschlechter berücksichtigt.
Unter der Leitung von Professorin Dr. med. Ute Seeland, die seit dem 15. März 2024 deutschlandweit die erste Stiftungsprofessur für Geschlechtersensible Medizin innehat, bietet die Ambulanz umfassende präventive und diagnostische Leistungen an. Professorin Seeland war von der Charité – Universitätsmedizin Berlin an die Universitätsmedizin Magdeburg gewechselt und brachte langjährige Expertise in der geschlechtersensiblen Medizin mit.
Foto: Eröffnung der Hochschulambulanz für Prävention und Geschlechtersensible Medizin an der Universitätsmedizin Magdeburg (v. l.): Tauseef Nauman, IT-Projektkoordinator, Diana Falke, persönliche Assistentin, Prof. Dr. med. Ute Seeland, Leiterin der Hochschulambulanz für Prävention und Geschlechtersensible Medizin Magdeburg, Susanne Rexin, Ambulanzmanagerin. Fotografin: Sarah Kossmann/ UMMD
Das Angebot der Hochschulambulanz stellt einen wichtigen Schritt hin zu einer personalisierten und bedarfsorientierten Medizin dar, die Geschlechterunterschiede systematisch in der Diagnostik und Prävention berücksichtigt. Die Eröffnung der Ambulanz ist nicht nur ein Vorbild in Deutschland, sondern setzt auch neue Maßstäbe in der medizinischen Lehre und Forschung. „Ich freue mich sehr über die Eröffnung dieser besonderen Ambulanz an der Universitätsmedizin Magdeburg. Als erste Universitätsmedizin in Deutschland setzen wir damit ein wegweisendes Zeichen für die Bedeutung einer geschlechtsspezifischen, differenzierten Versorgung", so Prof. Dr. med. Hans-Jochen Heinze, Ärztlicher Direktor des Universitätsklinikums Magdeburg.
Professorin Seeland betont, dass das weibliche Geschlecht in Studien häufig unterrepräsentiert sei und dass folgerichtig die Wirkung von Medikamenten und Therapien bei Frauen oft unzureichend erforscht wurde. „Frauen einzubinden, galt lange als kompliziert, da ihre Reaktionen auf Medikamente hormonell bedingt variieren können. Mittlerweile wächst jedoch das Bewusstsein dafür, dass es wichtig ist, Diagnose, Therapie und Prävention an die unterschiedlichen hormonellen Phasen anzupassen.“ Sie erklärt darüber hinaus: „In meiner Ambulanz für Geschlechtersensible Medizin und Prävention biete ich meinen Patientinnen und Patienten ein umfassendes Leistungsspektrum an.“
Zur Eröffnung der Ambulanz sprach Dr. Andrea Hübner, die Vorständin der Margarete-Ammon-Stiftung, ein Grußwort und betonte:
„Die Gründerin unserer Stiftung, Frau Ammon, setzte sich zeitlebens für mehr Gerechtigkeit in der medizinischen Forschung ein. Es war ihr ein besonderes Anliegen, dass geschlechtersensible Medizin mehr Beachtung findet. Noch zu ihren Lebzeiten durfte sie die Zusage für die Einrichtung des Lehrstuhls für Geschlechtersensible Medizin und Prävention in Magdeburg erleben – ein bedeutender Meilenstein, der ihre Vision weiterträgt.“
In ihrer Ambulanz setzt Professorin Seeland ihr theoretisches Fachwissen aus ihren Forschungsarbeiten in die klinische Praxis um, fördert den Transfer wissenschaftlicher Erkenntnisse in die Anwendung und etabliert eine Geschlechtersensible Medizin für alle Geschlechter. Darüber hinaus engagiert sie sich in der Förderung des ärztlichen und auch wissenschaftlichen Nachwuchses und schärft insbesondere das Bewusstsein der angehenden Ärztinnen und Ärzte für die gesellschaftliche Relevanz dieser Thematik.
Der Standort Magdeburg eröffnet der Professorin einmalige Möglichkeiten zur interdisziplinären Zusammenarbeit – sowohl mit Fachkolleginnen und -kollegen aus den Grundlagenwissenschaften als auch mit klinisch Tätigen und etablierten Forschungsverbünden.
Ihr Forschungsschwerpunkt liegt dabei auf den geschlechterspezifischen Ursachen von Gefäßsteifigkeit und darauf, wie sich Symptome und Behandlungen von Krankheiten bei Frauen und Männern unterscheiden – und warum es essenziell ist, diese Unterschiede zu erkennen und gezielt in der medizinischen Praxis zu berücksichtigen.
Die Hochschulambulanz setzt auf eine enge Zusammenarbeit mit niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten, um deren Bewusstsein für geschlechtsspezifische Unterschiede nachhaltig zu schärfen und so eine noch gezieltere Patientenversorgung zu ermöglichen.
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