Expert:innen-Telefonforum am 13. Mai 2025 zum Thema: „Schilddrüsenerkrankungen: Diagnose und Therapiemöglichkeiten“
Am Dienstag, den 13. Mai 2025, haben Sie die Möglichkeit, beim Telefonforum der Volkstimme Fragen rund zum Thema „Schilddrüsenerkrankungen: Neue Diagnose und Therapiemöglichkeiten“ zu stellen. Für Ihre Anliegen steht Dr. med. Kirsten Reschke, Oberärztin an der Universitätsklinik für Nieren- und Hochdruckkrankheiten, Diabetologie und Endokrinologie Magdeburg, zur Verfügung.
Nach der Diagnose einer Schilddrüsenerkrankung tauchen bei den Patientinnen und Patienten häufig viele Fragen auf. Von 10:00 bis 12:00 Uhr können Interessierte unter der Telefonnummer 0391-532970 anrufen und sich zu Diagnose, Therapie und den neuesten Entwicklungen auf diesem Fachgebiet informieren.
Die Schilddrüse ist ein kleines Organ mit großer Bedeutung. Sie übernimmt essenzielle Funktionen und reguliert nahezu alle Prozesse im Körper. Ihre Hormone beeinflussen Stoffwechsel, Kreislauf, Wachstum und sogar die Psyche. Da sie äußerst empfindlich ist, kann ihre Hormonproduktion leicht aus dem Gleichgewicht geraten.
Etwa ein Drittel der Erwachsenen in Deutschland entwickelt im Laufe des Lebens eine Schilddrüsenveränderung. Hormonell bedingt sind ca. 80 Prozent aller Betroffenen Frauen. Eine Überfunktion führt zu einem überaktiven Stoffwechsel, während eine Unterfunktion den Stoffwechsel verlangsamt. In der Schilddrüse, die wie eine kleine chemische Fabrik arbeitet, werden die beiden wichtigen Hormone Trijodthyronin (T3) und Thyroxin (T4) produziert.
Zur Diagnose wird der TSH-Wert per Bluttest bestimmt und der Hals abgetastet. TSH, ein im Gehirn produzierter Botenstoff, steuert die Schilddrüsenaktivität: Ein niedriger Wert weist auf eine Überfunktion hin, ein erhöhter Wert auf eine Unterfunktion. Bei Verdacht auf eine Funktionsstörung werden zusätzlich eine Ultraschalluntersuchung und gegebenenfalls eine Szintigrafie durchgeführt. Typische Symptome einer Überfunktion sind vermehrtes Schwitzen, erhöhter Blutdruck, Schlaf- und Konzentrationsprobleme sowie ungewollter Gewichtsverlust. Die häufigste Ursache ist die Basedow-Krankheit – eine Autoimmunerkrankung, bei der das Immunsystem die Schilddrüse dazu veranlasst, übermäßig viele Hormone zu produzieren.
Im Laufe des Lebens können sich sogenannte „heiße Knoten“ in der Schilddrüse entwickeln. Diese Knoten sind so gut wie immer gutartig, führen jedoch zu einer Überproduktion von Schilddrüsenhormonen.
Jeder dritte Deutsche entwickelt im Laufe seines Lebens Schilddrüsenknoten, eine vergrößerte Schilddrüse oder eine Fehlfunktion. Eine medikamentöse Behandlung kann in manchen Fällen helfen, zunächst eine normale Schilddrüsenfunktion wiederherzustellen. Zu den Standardbehandlungen gehört auch die schonende Radio-Jod-Therapie. Operative Eingriffe sind auch eine Standardbehandlung, vor allem wenn eine bösartige Veränderung nicht ausgeschlossen werden kann, hier wird in der Regel zumindest der betroffene Schilddrüsenlappen entfernt. In speziellen Fällen können die Knoten mittels Radiofrequenzablation zerstört werden, bei der eine dickere Nadel in den Knoten eingeführt und durch Hitze zerstört wird. Als einziger Standort in Sachsen-Anhalt stehen alle oben genannte Therapieverfahren an der Universitätsmedizin Magdeburg zur Verfügung, so dass für jeden individuellen Fall die richtige Wahl getroffen werden kann.
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