„Grenzverletzung“ trifft „Glücksmomente“
Zwei gegensätzliche künstlerische Ausdrucksformen treffen in diesem Sommer in der Medizinischen Zentralbibliothek Magdeburg aufeinander.
Am 18. Juni 2016, 16 Uhr, eröffnet die Magdeburgerin Antje Herrmann ihre Ausstellung „Glücksmomente“. Zeitgleich ist unter dem Titel „Grenzverletzung“ eine Dokumentation des künstlerischen Schaffens des Berliner Künstlers Stephan Elsner aus den 1980er Jahren zu sehen. Zur Eröffnung der Ausstellungen in der Medizinischen Zentralbibliothek ist die interessierte Öffentlichkeit herzlich eingeladen. Der Eintritt ist kostenlos. Die Ausstellungen können bis 30. Juli 2016 während der Öffnungszeiten (Mo-Fr 8-21 Uhr, Sa 10-18 Uhr) besichtigt werden.
Antje Herrmann hat in ihren Acryl-Bildern Glücksmomente festgehalten; Momente, die Halt geben, aus denen Kraft und Zuversicht geschöpft werden kann. Bereits als Kind malte die Künstlerin gern und wurde dabei von ihrer Mutter gefördert. Gemeinsame Reisen halfen ihr, viel mit den Augen aufzunehmen und genauer hinzusehen. Auch heute ist sie häufig mit ihrem Skizzenbuch auf den Knien anzutreffen - sei es, um Ideen festzuhalten oder auch zur Entspannung und Konzentration. Nach der Wende konnte die Magdeburger Diplom-Lehrerin ihr Hobby endgültig zum Beruf machen und berufsbegleitend das Fach Kunsterziehung an der Burg Giebichenstein studieren.
Stephan Elsner schuf 1982 in über 40 Aktionen Kunstwerke unter dem Arbeitstitel „Grenzverletzung“. Seine Kunst richtete sich gegen das Akzeptieren von Geboten, Regeln und Grenzen aller Art. Für seine Projekte verletzte Elsner wiederholt Grenzen, indem er das Territorium der DDR betrat, um an die Mauer zu gelangen und auch physikalische Veränderungen an dieser vorzunehmen. Seine künstlerischen Werke entstanden durch Überwindung von Angst. Die Aktivitäten blieben nicht unbemerkt von der Stasi und führten zu umfangreichen Ermittlungen. Die Ausstellung, eine Leihgabe des Dokumentationszentrums am Moritzplatz, Magdeburg, stellt den Künstler und sein außergewöhnliches Kunstprojekt vor.