GASL-Preis für Forschung zu Gallensalzen
Im Rahmen der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft zum Studium der Leber (GASL) hat Dr. rer. nat. Maria Reich aus der Universitätsklinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Infektiologie der Otto-von-Guericke Universität Magdeburg den GASL-Preis der YAEL-Stiftung erhalten. Der Preis wird vom Vorstand und dem Programmkomitee der GASL aus den besten publizierten Leistungen des zurückliegenden Jahres ausgewählt und ist mit 3.000 Euro dotiert. Dr. Reich wurde für ihre Arbeit mit dem Titel „Downregulation of TGR5 (GPBAR1) in biliary epithelial cells contributes to the pathogenesis of sclerosing cholangitis“, die im vergangenen Jahr im Journal of Hepatology erschienen ist, ausgewählt. In dieser Arbeit beschreiben Dr. Reich und ihre Ko-Autoren, dass der Gallensalzrezeptor TGR5 in biliären Epithelzellen in Lebergewebe von Patienten mit chronisch entzündeten Gallenwegen, auch Primär Sklerosierender Cholangitis (PSC) genannt, im Gegensatz zu anderen Lebererkrankungen deutlich herunterreguliert wird. Diese Reduktion war auch in einem Tiermodell nachweisbar und mit der Ausbildung eines aktivierten, inflammatorischen Phänotyps in den Gallengangsepithelzellen assoziiert.
Foto: Dr. rer. nat. Maria Reich, Wissenschaftliche Mitarbeiterin aus der Universitätsklinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Infektiologie der Otto-von-Guericke Universität Magdeburg.
Fotografin: Melitta Schubert/UMMD
In transgenen Tieren bzw. durch das modifizierte Gallensalz norUDCA, das aktuell in einer Phase-III-Studie zum Einsatz bei PSC-Patientinnen und Patienten evaluiert wird, konnte die TGR5 Menge in den Gallengangsepithelzellen normalisiert oder erhöht werden. Somit war es möglich, die Veränderung an den Gallengängen zu verhindern bzw. rückgängig zu machen.
Dr. Reich beschäftigt sich bereits seit ihrer Promotion, die sie 2015 an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf abgeschlossen hat, mit der Relevanz und Funktion des Gallensalzrezeptors TGR5. Zum 1. November 2021 ist sie Professor Keitel-Anselmino vom Universitätsklinikum Düsseldorf an die Universitätsmedizin Magdeburg gefolgt und wird hier ihre Arbeit zum Thema Gallensalzsignalling bei Lebererkrankungen fortsetzen.