Sportwissenschaftlerin M.A. Juliane Radtke erklärt:
Sauer macht nicht lustig -
warum der Säure-Basen-Haushalt so wichtig ist
Schmerzen, Haarausfall, Neurodermitis, Osteoporose, Arthrose, Gicht und Co. – immer häufiger belasten sog. Zivilisationskrankheiten immer mehr Menschen. Auch Krankheiten oder Beschwerden, die eigentlich für ein eher höheres Alter typisch sind, erreichen mittlerweile immer häufiger auch jüngere Menschen. Doch was ist der Grund dafür?
Das Blut muss basisch bleiben
Unser Blut kann nur reibungslos fließen und zirkulieren wenn es einen bestimmten pH-Wert hat. Dieser liegt zwischen 7,35 und 7,45 – es ist also leicht basisch. Schon geringste Abweichungen dieses Grenzbereichs können schwerwiegende Krankheiten verursachen und sogar lebensbedrohlich sein. Darum strebt unser Körper kontinuierlich danach, den pH-Wert des Blutes konstant zu halten – nur so können alle Stoffwechselprozesse optimal ablaufen.
Jedoch belasten ungesunde Lebensmittel, Stress, Toxine aus der Umwelt etc. den Körper durch die Bildung verschiedenster Säuren. Schaffen die Puffer- und Regulationssysteme es nicht mehr, die Säuren zu neutralisieren und auszuscheiden, hat dies z.T. schwere Folgen für die Gesundheit.
Woher kommen die Säuren?
Zum Frühstück Cornflakes oder Toast mit einer Tasse Kaffee, zwischendurch ein paar Kekse vom Kollegen. Zum Mittagessen gibt es ein Stück Fleisch mit Beilagen oder einen Teller Nudeln und abends Brot mit Wurst oder Käse. Tatsächlich kommen die meisten Säuren aus unserem Essen. Wir nehmen zu viele säurebildende Lebensmittel zu uns: Kaffee, Soft- oder Lightgetränke, Fertiggerichte, Nudeln, Fleisch, Wurst, Käse, Eier und Süßigkeiten liefern kaum Mineralstoffe, fluten aber den Körper mit Säuren, die beim Verstoffwechseln entstehen. Aber auch Stress, Umweltgifte, intensiver Sport oder die Einnahme von Schmerzmitteln erhöhen die Säurelast im Körper. Verfügt der Organismus über genügend basenbildende Mineralien, schafft der Körper es mit Hilfe seiner Puffersysteme die Säuren und Schadstoffe zu neutralisieren und auszuscheiden. Doch leider fehlt es den meisten Menschen an ausreichend basischen Mineralstoffen. Irgendwann sind die Puffer- und Entgiftungssysteme überfordert und der Körper versucht auf andere Art und Weise die Säuren und Schadstoffe loszuwerden.
Erst leidet die Schönheit, dann die Gesundheit
Sind die Entgiftungsorgane überlastet, werden Säuren vermehrt über die Haut und Schleimhäute ausgeschieden – das Blut muss schließlich basisch bleiben. Unreine Haut und fettende Haare, Pickel bzw. Akne, Hitzewallungen und übermäßiges Schwitzen sind die ersten Anzeichen einer chronisch latenten Übersäuerung. Neurodermitis, Schuppenflechten, Ekzeme und andere Hautkrankheiten sind weitere gravierende Maßnahmen des Körpers, die Säuren und Schadstoffe auszuscheiden. Der Körper lagert parallel die nicht neutralisierten Säuren an Sehnen, Gelenken, Bändern und im Bindegewebe ab: hartnäckige Figurprobleme, Cellulite, Verspannungen und Schmerzen entstehen. Sie greifen Nerven und Gewebe an und rufen entzündliche Prozesse hervor. Da der Körper stets versucht die Säuren abzubauen, greift der Körper auf seine eigenen Mineralstoffdepots zurück. Das am schnellsten verfügbare Mineralstoffdepot ist der Haarboden – Haarergrauen und Haarverlust sind die Folgen. Aber auch Zähne, Nägel, Bandscheiben, Haut, Knorpel und Knochen werden schließlich entmineralisiert und führen zu Zahnverlust, porösen Bandscheiben, Osteoporose etc. Kurz gesagt: die Säuren verätzen, entmineralisieren und schwächen Gewebe, Organe und Immunsystem.
Sei nicht sauer – werde basisch
Doch was tun um gar nicht erst in die „Säure-Falle“ zu tappen?
Da eine chronisch latente Übersäuerung hauptsächlich ernährungsbedingt ist, sollten Sie auf eine überwiegend pflanzliche, basenbetonte Ernährung achten. Greifen Sie häufiger zu Obst, Gemüse, Kartoffeln, Salaten und Kräutern sowie hochwertigen Ölen. Meiden sollten Sie starke Säurebildner wie Kaffee, Alkohol, Süßigkeiten, Soft- und Lightgetränke sowie Getreideprodukte aus Auszugsmehlen. Tierische Lebensmittel wie Milchprodukte, Fleisch, Fisch und Eier sollten nur in Maßen und aus ökologischer Tierhaltung gewählt werden. Grundsätzlich ist eine Ernährung nach der 80/20 Regel zu empfehlen: 80 % „Basische“ und 20 % „saure“ Lebensmittel. Darüber hinaus sollten Sie zu intensiven Sport vermeiden. Trainieren Sie lieber moderat und bewegen Sie sich am besten täglich an der frischen Luft. Stressabbauende Maßnahmen wie Meditation, PMR oder Autogenes Training sollten bei hoher Stressbelastung regelmäßig Platz im Alltag finden. Unterstützen Sie Ihre Haut beim Ausscheiden von Säuren und Schadstoffen mit Hilfe von basischer Körperpflege, Saunagängen und Bürstenmassagen.
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