Bluttest erkennt Bauchspeicheldrüsenkrebs frühzeitig
Bauchspeicheldrüsenkrebs wird oft erst in einem fortgeschrittenen Stadium entdeckt – zu einem Zeitpunkt, an dem Heilungschancen meist gering sind. Ein neu entwickelter Bluttest könnte das künftig ändern. In einer internationalen Studie wurde ein innovatives Verfahren vorgestellt, das eine frühzeitige Diagnose dieser aggressiven Krebsform ermöglichen könnte.
Das Forschungsteam um PD Dr. Wenjie Shi und Prof. Dr. Ulf Dietrich Kahlert von der Forschungsgruppe Immunoprofiling am Forschungscampus STIMULATE analysierte sogenannte extrazelluläre Vesikel (EV) im Blut. Diese winzigen Zellbläschen enthalten genetisches Material wie microRNAs, anhand derer gesunde von erkrankten Personen unterschieden werden können.
Durch die Kombination medizinischer Bildgebung mit genetischen Analysen – ein Ansatz, der als „Radiogenomics“ bezeichnet wird – identifizierten die Forschenden drei besonders aussagekräftige microRNAs (hsa-miR-1260b, hsa-miR-151a-3p und hsa-miR-5695). Obwohl diese nur in sehr geringen Mengen im Blut vorkommen, ermöglichen sie eine verlässliche Früherkennung von Bauchspeicheldrüsenkrebs.
Darüber hinaus zeigte die Studie, dass es zwei verschiedene Subtypen von Bauchspeicheldrüsenkrebs gibt, die sich offenbar unterschiedlich behandeln lassen. Während der eine Subtyp besser auf Immuntherapien ansprechen könnte, erfordert der andere gezieltere medikamentöse Therapien. Diese Erkenntnisse könnten langfristig dazu beitragen, Behandlungen individueller anzupassen und die Heilungschancen deutlich zu verbessern.
Die Ergebnisse wurden im Fachjournal eLife – Cancer Biology veröffentlicht. Als nächster Schritt sind nun größere klinische Studien geplant, um die neue Methode schnellstmöglich in die medizinische Praxis zu überführen.
Die vollständige Publikation ist hier abrufbar.
Foto: Hand hält ein Reagenzglas mit einer Blutprobe in einem medizinischen Labor. - © CK Studio - stock.adobe.com