Neueste Erkenntnisse zu Zelltodmechanismen im Fokus der 31. ECDO-Konferenz

13.10.2025 -  

ECDO-Tagung in Berlin bringt weltweite Expertinnen und Experten zusammen

Vom 7. bis 10. Oktober 2025 trafen sich in Berlin rund 250 Forschende, Klinikerinnen und Kliniker sowie Studierende aus 22 Ländern, um die neuesten Erkenntnisse über den programmierten Zelltod zu diskutieren. Die 31. Jahrestagung der European Cell Death Organization (ECDO) stand unter dem Motto „Classic Meets Modern – Functional Specificity and Crosstalk of New and Old Types of Cell Death“. Im Mittelpunkt standen klassische und neu entdeckte Formen des Zelltods sowie deren Bedeutung für Erkrankungen wie Krebs, Alzheimer, Parkinson oder entzündliche Prozesse.

Die Konferenz wurde von der Medizinischen Fakultät der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg in Kooperation mit der Campus Academy/MHB und der ECDO organisiert. Ziel war es, Grundlagenforschung und klinische Anwendung enger zu verknüpfen und neue Impulse für therapeutische Entwicklungen zu setzen.

„Der programmierte Zelltod verläuft während der Entwicklung streng kontrolliert, um Gewebestrukturen korrekt auszubilden. Nur wenn wir die Signalwege verstehen, können wir dieses Wissen für innovative Therapien nutzbar machen“, erklärte Prof. Dr. Inna Lavrik, Präsidentin der ECDO und Leiterin der Arbeitsgruppe Translationale Entzündungsforschung (AG TEF) in Magdeburg.

Ein Höhepunkt der Tagung war die Verleihung renommierter Forschungspreise:

  • ECDO-Preis 2025: Prof. Kodi S. Ravichandran (USA) für seine bahnbrechenden Arbeiten zur Efferzytose, dem Prozess der Entfernung abgestorbener Zellen.
  • Jürg-Tschopp-Preis 2025: Prof. Marcus Conrad (Helmholtz Zentrum München) für die Entdeckung der Ferroptose, einer eisenabhängigen Form des Zelltods.
  • Cell Death & Differentiation-Preis 2025: Prof. Zhijian „James“ Chen (USA) für die Entdeckung des cGAS–STING-Signalwegs, der Zelltod und Immunantwort miteinander verbindet.

Besonders erfreulich: M.Sc. Corinna König aus der AG TEF wurde mit einem Posterpreis ausgezeichnet. Ihre Arbeit beleuchtet Zelltodmechanismen im Kontext entzündlicher Erkrankungen und zeigt die hohe internationale Sichtbarkeit der Magdeburger Forschung. Die Posterpreise der ECDO würdigen jährlich junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler für Originalität, methodische Exzellenz und klinische Relevanz.

Die Erforschung des Zelltods gehört zu den dynamischsten Bereichen der Biomedizin. Die 31. ECDO-Jahrestagung zeigte eindrucksvoll, wie das vertiefte Verständnis von Zelltodmechanismen die Basis für neue Diagnose- und Therapieansätze bildet – ein zentraler Baustein für die zukünftige translational-medizinische Forschung.

Mehr Informationen zur ECDO: www.ecdo.eu

ECDO-Konferenz

Foto: Das Organisatorenteam aus Magdeburg: (v.l.) Emelie Wicke, Johannes Espe, Prof. Inna N. Lavrik, Corinna König, Fabian Wohlfromm. Foto: privat

Letzte Änderung: 21.11.2025 - Ansprechpartner: Webmaster