Universität Magdeburg fördert Forschungsnachwuchs in der Medizin
Startschuss für die MED-4-SCIENCE Academy, ein strukturiertes Förderprogramm für den wissenschaftlichen Nachwuchs
Die Medizinische Fakultät der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg baut ihre Unterstützungsangebote für junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus: Mit dem offiziellen Start der MED-4-SCIENCE Academy wurde eine neue Förderstruktur geschaffen, die Nachwuchstalente auf ihrem Weg zu erfolgreichen wissenschaftlichen Karrieren gezielt qualifizieren und begleiten wird.
Dekanin und Vorstandsvorsitzende Prof. Dr. rer. nat. Daniela C. Dieterich hob in diesem Zusammenhang die strategische Ausrichtung der Fakultät und die Bedeutung der Programme für die Nachwuchsförderung hervor: „Als Dekanin und Mitglied des MFT-Präsidiums entwickeln wir die Nachwuchsförderung konsequent weiter. Mit der MED-4-SCIENCE Academy schaffen wir durchlässige und flexible Karrierewege für alle jungen Talente - ob Ärztinnen und Ärzte oder Naturwissenschaftlerinnen und Naturwissenschaftler. Wir fördern gezielt ihr Potential, um medizinische Spitzeninnovationen voranzutreiben und ihre Leidenschaft für die Patientenversorgung und die Forschung in erfolgreichen Karrieren zu verwirklichen.“
Foto: Bildunterschrift: Die geförderten Nachwuchswissenschaftler der MED-4-SCIENCE Academy gemeinsam mit der Prodekanin für Nachwuchsentwicklung und Chancengleichheit sowie dem Prodekan für Forschung. Von links nach rechts: Prof. A. Albrecht, W. Umer, Dr. T. R. Haage, Dr. Böttcher-Loschinski, Dr. A. Halm-Pozniak, Dr. S. Frentzel, Dr. M. Dölling, Dr. V. Swiatek, Dr. L. Morton, Dr. Z. Fehring, Dr. S. Afzal, Prof. F. Junne.
Fotografin: Melitta Schubert/UMMD
Junge Forscherinnen und Forscher sollen frühzeitig und nachhaltig in die Lage versetzt werden, eigene Forschungsprojekte erfolgreich zu initiieren und strategisch Fördermittel einzuwerben und damit den Forschungsstandort zu stärken. Geplant ist ein ganzheitliches Curriculum, das neben methodischer Qualifikation auch Soft Skills, Selbstorganisation und strategische Projektentwicklung umfasst. Neben Angeboten zur Antragstellung für Förderprogramme und verschiedenen Fortbildungen, beispielsweise zur Wissenschaftskommunikation und Führung, sind auch Mentoring-Angebote vorgesehen. Mit der MED-4-SCIENCE Academy setzt die Medizinische Fakultät ein klares Zeichen für die Bedeutung einer nachhaltigen Nachwuchsförderung, so die Prodekanin für Nachwuchsentwicklung und Chancengleichheit Prof. Anne Albrecht. „Wir wollen mit strukturierten Fördermaßnahmen die jungen Forschenden bestmöglich unterstützen und auf ihre individuellen Karrierewege in der Medizin von morgen vorbereiten.”
Darüber hinaus liegt ein besonderes Augenmerk auf der Stärkung der Forschungskompetenz junger Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Durch einen interdisziplinären Austausch und strukturierte Begleitung sollen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer befähigt werden, eigene Forschungsprojekte voranzubringen, neue Drittmittelprojekte zu initiieren und erfolgreich umzusetzen. „Es ist wichtig, klinisch-wissenschaftliche Karrieren frühzeitig zu unterstützen und nachhaltig zu fördern,“ betonte Prof. Florian Junne, Prodekan für Forschung der Medizinischen Fakultät.
Auf der feierlichen Kick-off-Veranstaltung des Polycarp-Leporin-Programms (PLP) wurden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer begrüßt, die für zwei Jahre eine intramurale (innerhalb der Fakultät vergebene) Förderung in Höhe von bis zu 80.000 Euro für eigene Forschungsprojekte erhalten und zusätzlich in die MED-4-SCIENCE Academy aufgenommen wurden. In seiner Ansprache betonte Prof. Florian Junne: „Nur so können wir Spitzenforschung langfristig sichern und den medizinischen Fortschritt vorantreiben.“
Ein weiteres Förderinstrument, um wissenschaftlichen Nachwuchs zu gewinnen, ist das Projekt Klinische Studien und Prüfungen an der Medizinischen Fakultät (KSMED). Im Kern geht es darum, die Bedingungen für klinische Studien – etwa zu psychischen Erkrankungen, Krebs, Infektionskrankheiten oder neurologischen Fragestellungen – an der Medizinischen Fakultät auszubauen und zu verbessern. Unterstützt wird diese Zielstellung beispielsweise durch den Ausbau technischer Infrastrukturen, darunter eine zentrale Studiendatenbank, neue digitale Werkzeuge zur Patientengewinnung sowie ein eigenes Patientengremium, um die Forschung transparenter und verständlicher zu machen.
Damit stärkt die Medizinische Fakultät der Universität Magdeburg gezielt die klinische Forschung und fördert gleichzeitig junge Ärztinnen und Ärzte auf ihrem Weg in eine wissenschaftliche Karriere. Im Rahmen der sogenannten Clinician-Scientist-Initiative im KSMED-Projekt erhalten sechs junge Ärztinnen und Ärzte die Möglichkeit, parallel zur klinischen Arbeit im Bereich der klinischen Forschung Erfahrung zu sammeln, begleitet von Mentorinnen und Mentoren sowie gezielten Qualifizierungsangeboten. So wird nicht nur die wissenschaftliche Leistungsfähigkeit ausgebaut, sondern zudem langfristig attraktive Karrierewege für Ärztinnen und Ärzte geschaffen, in denen Forschung und Patientenversorgung miteinander verzahnt werden können. Das Vorhaben wird mit rund 5,36 Millionen Euro aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und Kohäsionsfonds (2021–2027) gefördert und läuft bis Ende 2027.
Über die genannten Förderprogramme hinaus lobt die Medizinische Fakultät jährlich zwei mit jeweils 7.500 € dotierte Forschungspreise für den wissenschaftlichen Nachwuchs aus – in den Kategorien „Klinische Forschung“ sowie „Biomedizinische Grundlagenforschung“. In diesem Jahr wurden die Preise an Herrn Dr. med. Tobias Ronny Haage, Universitätsklinik für Hämatologie, Onkologie und Zelltherapie (KHAE), in der Kategorie „Klinische Forschung“, und an Frau Dr. rer. nat. Lorena Morton, Institut für Inflammation und Neurodegeneration (IIN), in der Kategorie „Biomedizinische Grundlagenforschung“ verliehen.
Mit diesen Programmen und Auszeichnungen schafft die Medizinische Fakultät nachhaltige Perspektiven für die Forscherinnen und Forscher von morgen und stärkt zugleich die medizinische Forschung am Standort.
Ansprechpartnerin für die Medien
Dr. phil. Anna Orlikowski
Referentin für Gleichstellung, Diversität und Nachwuchsentwicklung
anna.orlikowski@med.ovgu.de