Weltweit einzigartiges Gerätekonzept für bildgeführte Interventionen an der Universitätsmedizin Magdeburg
An der Universitätsmedizin Magdeburg wurde unter der Leitung von Prof. Dr. med. Maciej Pech, Direktor der Universitätsklinik für Radiologie und Nuklearmedizin, in Zusammenarbeit mit Siemens Healthineers ein innovatives Gerätekonzept entwickelt, das weltweit einzigartig ist. Es kombiniert die wichtigsten Verfahren der interventionellen Radiologie und Diagnostik – Angiographie, Ultraschall und CT – zu einer neuartigen Plattform für minimalinvasive, bildgeführte Eingriffe. Der Fokus liegt dabei auf CT-gestützten Verfahren, die durch angiographische Techniken ergänzt werden.
Durch die Kombination dieser Technologien in einem perfekt abgestimmten Konzept und die Integration robotischer Komponenten können erstmals Eingriffe realisiert werden, die bislang nicht möglich waren. Gefördert wurde dieses Konzept durch ein EU-Programm zur Entwicklung innovativer Medizintechnik.
Einzigartiges Zwei-Raum-System
Die neuartige Anlage erstreckt sich über zwei benachbarte, direkt verbundene Räume. Jeder Raum ist mit einem modernen Angiografiesystem ausgestattet, das zusätzlich über integrierte Ultraschalltechnik verfügt. Ein CT-Gerät, das auf einem Schienensystem zwischen den Räumen bewegt werden kann, ermöglicht es, alle derzeit verfügbaren bildgebenden Verfahren während eines Eingriffs direkt am Patienten einzusetzen.
Ein speziell eingerichteter Überwachungsbereich dient der Vorbereitung und Nachsorge der Patientinnen und Patienten. Hier können Vitalparameter durchgehend überwacht werden. Dieses Konzept erlaubt es, bisherige Einschränkungen zu überwinden, da Patientinnen und Patienten nun nicht mehr während eines Eingriffs zwischen verschiedenen Räumen transportiert werden müssen. Stattdessen kommen die Geräte zum Patienten – ein wesentlicher Fortschritt in Bezug auf Sicherheit und Effizienz.
Neue Möglichkeiten für Forschung und Praxis
Mit diesem Ansatz eröffnen sich neue Forschungsansätze für minimalinvasive Therapien. Besonders die CT-gestützten Eingriffe in Kombination mit anderen Verfahren stehen dabei im Mittelpunkt. Gleichzeitig können alle bekannten Methoden weiterhin in höchster Qualität umgesetzt werden.
Das Konzept ermöglicht außerdem eine Trennung von ambulanten und stationären Behandlungen, da die beiden Räume unabhängig voneinander genutzt werden können. Diese Struktur ist besonders in pandemischen Situationen von Vorteil, da die Räume bei Bedarf isoliert vom Klinikbetrieb betrieben werden können.
Notfallversorgung auf höchstem Niveau
Die Nähe zur Notaufnahme der Universitätsmedizin Magdeburg ermöglicht es, Patientinnen und Patienten bei Massenunfällen oder akuten Notfällen direkt aus dem Krankenwagen in diesen Bereich zu bringen. Dort können sie sofort behandelt und anschließend in andere Klinikbereiche verlegt werden.
Innovationskraft der Universitätsmedizin Magdeburg
Dieses weltweit einmalige Konzept unterstreicht die Pionierrolle der Universitätsmedizin Magdeburg in der Entwicklung innovativer Technologien und Arbeitsabläufe für die interventionelle Radiologie. Es verbessert die Patientenversorgung, optimiert die Behandlungsergebnisse und setzt neue Maßstäbe in der medizinischen Bildgebung.
Die Kombination aus modernster Technik, flexibler Nutzung und höchster Effizienz bietet nicht nur Vorteile für die Patientinnen und Patienten, sondern steigert auch die Attraktivität der Universitätsmedizin Magdeburg für das medizinische Personal.
Foto: CT-geführter minimalinvasiver Eingriff mit Unterstützung durch das Angiographiesystem an der Universitätsmedizin Magdeburg.
Fotoquelle: Robin Flanderka